Eine Studie zur Beurteilung verschiedener Immuntherapien (LAG-3 und PD-1 mit oder ohne TGIT im Vergleich zu PD-L1 allein) bei Teilnehmern mit unbehandeltem, lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Blasenkrebs
A Study Evaluating Different Immunotherapies (LAG-3 and PD-1 With or Without TIGIT, Compared to PD-L1 Alone) in Participants With Untreated Locally Advanced Metastatic Urothelial Cancer
Krebs Blasenkrebs Urothelial Cancer
Basisinformationen
1. Warum ist diese Studie erforderlich?
Blasenkrebs (fachsprachlich Urothelkarzinom) ist eine Krebserkrankung, die ihren Ursprung in den Zellen der Auskleidung der Harnblase hat. Bei „lokal fortgeschrittenem“ Blasenkrebs wächst der Krebs auch außerhalb der Harnblase oder der Harnwege, hat sich aber noch nicht auf andere Körperteile ausgebreitet. Wenn sich der Krebs auf andere Körperteile ausbreitet, wird er als „metastasierender“ Krebs bezeichnet. Eine Krebsbehandlung umfasst häufig eine Kombination von Medikamenten. Diese Behandlungen wirken möglicherweise nicht bei allen Patienten bzw. nicht zu jeder Zeit im Verlauf der Erkrankung. Daher müssen immer wieder neue Behandlungskombinationen gefunden werden.
In dieser Studie werden bei Personen mit Blasenkrebs die Wirkungen von Tobemstomig alleine oder in Kombination mit Tiragolumab mit den Wirkungen von Atezolizumab verglichen. Tobemstomig ist ein sogenannter bispezifischer Antikörper; er ist sowohl gegen PD-1 als auch gegen LAG-3 gerichtet. Tiragolumab ist ein sogenannter monoklonaler Antikörper, der gegen TIGIT gerichtet ist. Beide Antikörper befinden sich in der klinischen Erprobung. Das bedeutet, dass sie noch nicht von Gesundheitsbehörden (wie der US-amerikanischen FDA und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA) für die Behandlung von Blasenkrebs, der sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat, zugelassen wurden. Atezolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen PD-L1 gerichtet ist. Er ist bereits in mehreren Ländern für die Behandlung anderer Krebsarten zugelassen.
Das Ziel dieser Studie ist die Beurteilung der Sicherheit von Tobemstomig alleine oder in Kombination mit Tiragolumab im Vergleich zu Atezolizumab bei Personen mit nicht vorbehandeltem Blasenkrebs, der sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat, und für die auch keine platinhaltigen Krebsmedikamente infrage kommen.
2. Wer kann an der Studie teilnehmen?
An dieser Studie nahmen Personen teil, die mindestens 18 Jahre alt waren, an Blasenkrebs litten, der sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hatte, und für die eine Verabreichung platinhaltiger Krebsmedikamente nicht infrage kamen. Personen, deren Krebserkrankung sich auf das Gehirn und das Rückenmark ausgebreitet hatte, und die noch bestimmte andere Erkrankungen hatten bzw. deren Blasenkrebs bereits in der Vergangenheit behandelt worden war, konnten nicht an dieser Studie teilnehmen. Schwangere oder stillende Frauen konnten nicht an der Studie teilnehmen.
3. Wie läuft diese Studie ab?
Interessierte Personen unterzogen sich einer Voruntersuchung, in deren Rahmen überprüft wurde, ob für sie eine Teilnahme an der Studie infrage kam. Die Voruntersuchung fand etwa 28 Tage vor Beginn der Behandlung statt.
Alle Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip (wie beim Werfen einer Münze) 1 von 3 Gruppen (Gruppen A [Kontrollgruppe], B und C) zugewiesen. Die Teilnehmer erhielten alle 3 Wochen entweder Atezolizumab (Gruppe A) oder Tobemstomig (Gruppe B) oder Tobemstomig plus Tiragolumab (Gruppe C) als Tropfinfusion in eine Vene. Die Behandlung kann so lange fortgesetzt werden, wie die Teilnehmer einen Nutzen daraus ziehen, oder bis sich ihre Krebserkrankung verschlimmert oder bis bei ihnen nicht vertretbare unerwünschte Wirkungen auftreten oder sie aus der Studie ausscheiden (je nachdem, was zuerst eintritt). Im September 2024 entschied der Sponsor, die klinische Entwicklung von Tobemstomig zu stoppen. Allen Teilnehmern, die im Rahmen dieser Studie eine Behandlung erhielten, wurde empfohlen, die Studienbehandlung abzubrechen und ihre Krebsbehandlung außerhalb der Studie fortzusetzen. Teilnehmer, bei denen der Prüfarzt festgestellt hat, dass sie eindeutig von dieser Behandlung als einer anderen Krebsbehandlung profitieren würden, können diese weiterhin erhalten.
Teilnehmer, die sich für eine Fortsetzung dieser Studie entscheiden, haben alle 3 Wochen einen Termin beim Prüfarzt, bei dem überprüft wird, wie gut die Behandlung wirkt und ob bei ihnen möglicherweise Nebenwirkungen auftreten. Die Teilnehmer nehmen 3 Monate nach Abschluss der Behandlung einen Besuchstermin zur Nachbeobachtung wahr, bei dem deren Wohlergehen überprüft wird. Die Gesamtdauer der Studienteilnahme könnte mehr als 30 Monate betragen, je nachdem, wie der Krebs auf die Behandlung anspricht. Die Teilnehmer haben das Recht, jederzeit auf eigenen Wunsch hin die Studienbehandlung abzubrechen und die Studie zu verlassen.
Diese Studie ist eine offene Studie. Das bedeutet, dass alle Beteiligten, einschließlich des Teilnehmers und des Prüfarztes, wussten, welche Studienbehandlung dem Teilnehmer verabreicht wurde.
4. Welche wichtigen Ergebnisse soll diese Studie liefern?
Das wichtigste Ergebnis ist die Anzahl der Teilnehmer mit Nebenwirkungen und deren Schwere in den Gruppen B und C im Vergleich zur Kontrollgruppe (A).
5. Ist die Teilnahme an der Studie mit Risiken oder Nutzen verbunden?
Durch die Teilnahme an der Studie können sich die Teilnehmer besser fühlen oder auch nicht. Die im Rahmen der Studie erhobenen Daten können jedoch in Zukunft anderen Personen mit ähnlichen Erkrankungen helfen. Zum Zeitpunkt der Durchführung der klinischen Studie ist möglicherweise nicht vollumfänglich bekannt, wie sicher und wirksam die Studienbehandlung ist. Die Studie birgt einige Risiken für die Teilnehmer. Diese Risiken sind in der Regel nicht größer als die Risiken im Zusammenhang mit der routinemäßigen medizinischen Versorgung oder dem natürlichen Fortschreiten der Erkrankung. Menschen, die an einer Teilnahme interessiert waren, wurden im Vorfeld über die Risiken und den Nutzen sowie über alle zusätzlichen Verfahren oder Tests und Untersuchungen, denen sie sich unterziehen mussten, aufgeklärt. Alle Einzelheiten der klinischen Studie waren in einer Patienteninformation und Einwilligungserklärung beschrieben. Dazu gehören Informationen über mögliche Wirkungen sowie andere Behandlungsmöglichkeiten.
Risiken im Zusammenhang mit den Prüfpräparaten
Bei den Teilnehmern können durch die in dieser Studie verabreichten Prüfpräparate unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Diese Nebenwirkungen können leicht bis schwer und sogar lebensbedrohlich und von Person zu Person unterschiedlich sein. Während dieser Studie werden die Teilnehmer regelmäßig auf Nebenwirkungen hin untersucht.
Die Teilnehmer wurden über die bekannten Nebenwirkungen und die möglichen Nebenwirkungen von Tobemstomig, Tiragolumab und Atezolizumab, die sich aus Human- und Laborstudien oder Kenntnissen über ähnliche Medikamente ergeben, informiert.
Tobemstomig
Bekannte Nebenwirkungen stehen im Zusammenhang mit der Infusion und umfassen Juckreiz, Atembeschwerden (Dyspnoe), Brustkorbschmerzen, Hautausschlag, Abfall der Herzfrequenz (Bradykardie) und/oder Abfall des Blutdrucks (Hypotonie).
Tiragolumab
Bekannte Nebenwirkungen beinhalten infusionsbedingte Wirkungen wie Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Hautausschlag, Übelkeit und Veränderungen des Blutdrucks; und Leberentzündung (Hepatitis). Symptome könnten Gelbfärbung der Haut, Schmerzen im Bereich des Magens, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Müdigkeits oder Schwächegefühl (Fatigue), Blutungen oder Blutergüsse unter der Haut und dunkler Urin sein.
Atezolizumab
Es gibt eine Reihe von bekannten Nebenwirkungen von Atezolizumab, von denen einige häufig und andere weniger häufig auftreten, die aber beachtet werden müssen. Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen, die bei mehr als 10 % der Patienten auftreten, gehören Rückenschmerzen, Husten, verminderter Appetit, Durchfall, Erschöpfung (Fatigue), Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Knochenschmerzen und eine Infektion der Harnwege. Es gibt auch einige schwerwiegende Nebenwirkungen, die weniger häufig auftreten, aber zu beachten sind, wie eine Entzündung verschiedener Organe. Unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Infusion von Atezolizumab könnten auch Übelkeit, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht oder Hautausschlag), Atembeschwerden oder niedrigen Blutdruck umfassen.
Die Prüfpräparate schädigen möglicherweise ein ungeborenes Kind. Frauen und Männer müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass ein ungeborenes Kind der Studienbehandlung ausgesetzt wird.
Die folgenden Informationen stammen aus der öffentlich zugänglichen Website ClinicalTrials.gov und werden für Laien bearbeitet.
Die folgenden Informationen stammen aus der öffentlich zugänglichen Website ClinicalTrials.gov und werden nicht geändert.
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